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Einleitung
Die Welt in der wir uns bewegen wird häufig als komplex bezeichnet. Heutzutage ist sogar die Rede davon, dass unsere Welt immer komplexer wird. Auch in der Arbeitswelt wird regelmäßig der Komplexitätsbegriff verwendet. In der Auseinandersetzung mit Arbeitsweisen, die in einem komplexen Umfeld eingesetzt werden können, kommt man schnell mit dem Thema Agilität in Berührung. Agile Arbeitsweisen, wie z.B. SCRUM, können durchaus ein passendes Instrument darstellen, um den Herausforderungen einer komplexen Arbeitswelt gerecht zu werden.
Doch was bedeutet Komplexität eigentlich konkret und was unterscheidet sie von der Kompliziertheit? Wir sind überzeugt davon, dass es zunächst sinnvoll ist, die Welt, in der wir uns bewegen, zu verstehen, bevor wir Arbeitsweisen einführen, die den Umgang mit dieser Welt erleichtern sollen.
Stacey-Matrix
1. In der Stacey-Matrix wird sehr gut deutlich, wie sich Systeme mit steigender Unklarheit, bei dem „WAS“ das Problem / die Anforderung ist und dem „WIE“ die Lösung/das Vorgehen aussehen könnte, von „Einfach“ zu „Chaos“ entwickeln. Komplizierte und komplexe Umgebungen befinden sich also irgendwo zwischen völliger „Klarheit“ und völliger „Unklarheit“.

2. Agile Arbeitsweisen wie z.B. SCRUM werden insbesondere in einem Arbeitsumfeld eingesetzt, in denen das „Was“ und „Wie“ einem höheren Maß an Unklarheit ausgesetzt sind. Dabei werden unter anderem Instrumente wie „Reviews“ und „Retrospektiven“ eingesetzt, um sicherzustellen, dass ein Team sich verändernden Anforderungen / Bedingungen immer wieder neu anpassen kann.

3. In unserer Alltagssprache verwenden wir häufig das Wort „komplex“, um Systeme zu beschreiben, welche sich aus diversen Entitäten (Einheiten) zusammensetzen, die in einer interdependenten („gegenseitige Abhängigkeit“) Verbindung zueinanderstehen.
Je höher die Anzahl diverser Entitäten und je mehr interdependente Verbindungen vorhanden sind, desto eher neigen wir dazu, das System als „komplex“ zu bezeichnen.
Doch die zuvor genannten „Qualifizierungen“ bilden zunächst lediglich ein „kompliziertes System“.
Ein System gilt zunächst lediglich als kompliziert, wenn die einzelnen Entitäten im System folgende „Qualifizierungen“ aufweisen:

4. Erst wenn die einzelnen Entitäten in der Lage sind sich verändernden Anforderungen / Bedingungen anzupassen, also die Fähigkeit besitzen zu adaptieren, wird aus einem „komplizierten System“ ein „komplexes System“.
Ein System gilt erst dann als komplex, wenn die einzelnen Entitäten im System folgende „Qualifizierungen“ aufweisen:

Ihre Ansprechpartner:
Berkan Genç | Agile Coach | berkan.genc@lucke-edv.de
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