100 Prozent Remote Work – Qualitätssicherung im Homeoffice

27. Oktober 2021 | #LuckeExperiences

#LuckeExperiences


Ein Erfahrungsbericht eines Remote-Testers zum Onboarding und Projektalltag aus dem Homeoffice

Lesezeit ca. 7 Minuten


Zu meiner Person:


Ich bin Frederick, 55 Jahre alt, Vater von drei Töchtern und lebe in Münster, der lebenswertesten Stadt der Welt.


In meinen bisherigen Projekten war ich als Tester beim Kunden zu 100 Prozent vor Ort im Einsatz. Hier führte ich im Rahmen der Migration von Windows 7 auf Windows 10 überwiegend Regressionstests an Geldautomaten, Selbstbedienungsterminals und Kontoauszugsdruckern durch. Bedingt durch das Aufgabengebiet mussten die Tests direkt an den jeweiligen Geräten durchgeführt werden, denn wer hat schon einen Geldautomaten bei sich zu Hause stehen? 😉

Im derzeitigen Projekt bin ich ausschließlich remote zur Qualitätssicherung als Tester im Einsatz. Hier lief pandemiebedingt alles von Anfang an völlig anders ab. Wegen des Lockdowns wurde das für die Tests benötigte Notebook per TNT Express nach Hause geliefert. Die Inbetriebnahme des Notebooks wurde per VPN-Verbindung remote durch den Benutzerservice durchgeführt.

Meine Projektaufgaben als Tester liegen im Testen der monatlichen Security-Patchdays, der Qualitätssicherung von Webanwendungen (Release-Informationen für Banken) und der Validierung eines Shop-Systems. All diese Testaktivitäten können zu 100 Prozent remote durchgeführt werden. Als Remote-Worker bin ich als Tester auf eine einwandfrei funktionierende IT-Infrastruktur angewiesen. Die Unterstützung von Kollegen (Administratoren, Entwicklern, Projektmitarbeitern u.a.) ist für den Fall, dass es irgendwo mal „klemmt“, absolut notwendig. So ist es jeden Tag aufs Neue spannend. Was mich wohl erwarten wird, wenn ich mich an meinen Laptop mit den zwei zusätzlich angeschlossenen Bildschirmen setze (ein Tester benötigt viel „Bildschirmarbeitsfläche“), den Laptop starte und mich über eine VPN-Verbindung in das Firmennetzwerk einwähle? Es gibt drei VPN-Zugänge, welche unabhängig voneinander sind, sodass bei einem Ausfall oder einer Überlastung eines VPN-Zugangs ein anderer ausgewählt werden kann. So funktioniert die Verbindung mit dem Firmennetzwerk immer reibungslos.

Für die Kommunikation mit den Projektbeteiligten stehen verschiedene Medien zur Verfügung, die das dezentrale Arbeiten möglich machen. Durch Videotelefonie sind Mimik und Gestik nachvollziehbar. Zudem ist es möglich, den Bildschirm freizugeben und Inhalte zu teilen. Klassische Medien wie Mail und Telefon ergänzen Videocalls und Chats.

Pandemiebedingt war Social Distancing angesagt. Hier zeigt der Smart Workplace mit den Chat-basierten Business Collaboration-Tools seine Stärken. Anstelle von mehrtätigen Präsenzterminen vor Ort gab es mehrere 90-Minuten-Workshops, wobei jeder Workshop ein eigenes Themengebiet behandelte. Mit Hilfe von Videoanrufen in Kombination einer Bildschirmfreigabe war eine virtuelle Teamarbeit möglich. Im Prinzip funktioniert die Einarbeitung dann genauso als säße man gemeinsam mit seinen Kollegen vor dem gleichen Bildschirm. Es können alle für die Einarbeitung relevanten Themen bearbeitet und besprochen werden. Dokumente, Screenshots oder Links können geteilt und parallel kann die Chatfunktion genutzt werden. Durch das Chatprotokoll kann jederzeit auf die bearbeiteten Themengebiete zurückgegriffen werden.

Ein Tester lebt oft nach dem Highlander-Prinzip, da es bei vielen Testaktivitäten nicht möglich ist, dass mehrere Tester sich die gleichen Systeme teilen. Unweigerlich können sich die Tester „in die Quere kommen“, die Testergebnisse sind dann oft nicht mehr valide (gültig). Für die Testdurchführung wird ein Testmanagement Software Tool verwendet, in welchem die durchzuführenden Testszenarien der zu testenden Softwareprodukte/ Komponenten hinterlegt sind. Die in den Testszenarien aufgeführten Testfälle werden dann auf virtuellen oder physikalischen Maschinen (welche sich in verschiedenen Testumgebungen/Testinstituten befinden) ausgeführt. Jede Maschine, die für die Tests benötigt wird, ist remote erreichbar. Benötigte Berechtigungen und Testbenutzer stehen für die Tests zur Verfügung. Wurde die Testdurchführung erfolgreich abgeschlossen, werden die einzelnen Testfälle auf „bestanden“ gesetzt. Fehlen Voraussetzung für eine Testdurchführung, können Testfälle auf „blockiert“ gesetzt werden. Bei einem Fehler, wird der Testfall auf „fehlgeschlagen“ gesetzt und es wird ein neuer Fehler (Defect) erstellt. Der Fehler wird beschrieben, priorisiert und zugeordnet. Wurde der Fehler behoben, so wird der Testfall wiederholt getestet. Tritt kein neuer Fehler auf, wird der Fehler geschlossen und somit der Testfall auf „bestanden“ gesetzt.

Im Homeoffice gibt es keine starren Arbeitszeiten, und der digitale Arbeitsplatz steht ständig zur Verfügung. Dies erfordert ein neues Verständnis für Arbeit, Selbstorganisation, Disziplin und die Tatsache, dass Arbeit rechtzeitig und nicht unmittelbar erledigt werden muss. Neben einer Tagesstruktur und Selbst-Management muss ebenfalls auf die eigene Gesundheit und die hiermit verbundene Leistungsfähigkeit geachtet werden. Manchen Mitarbeitern schlägt die Isolation aufs Gemüt, da ein kleiner Plausch mit Kollegen im Büro oder in der Kaffeeküche fehlt. Viele Menschen brauchen eine Struktur, die mit der allmorgendlichen Fahrt ins Büro beginnt. Auch wird je nach Arbeitsbelastung im Homeoffice die regelmäßige Nahrungsaufnahme gelegentlich „vergessen“ und durch Naschwerk ersetzt.

Im Büro wie auch im Homeoffice braucht es Nähe, denn wir Menschen sind soziale Wesen. Regelmäßige Team-Meetings, häufige Video- und Audioanrufe, anstatt nur per E-Mail oder Chat zu kommunizieren: Hier gilt, lieber zu viel als zu wenig kommunizieren. Wichtig ist es, die richtige Kommunikationsform zu nutzen, da ein fünfminütiges Telefongespräch oft besser ist, als eine Stunde zu chatten. Und wenn mir im Homeoffice gelegentlich die Decke auf den Kopf fällt dann hilft es, raus in die Natur zu gehen, um den Kopf freizubekommen.

Ich komme gut durch den Homeoffice-Arbeitstag, indem ich wechselnde Routinen habe, also eine Variation verschiedener Tagesabläufe in der Arbeitswoche. Ich benutze eine getaktete To-Do-Liste, in welcher Tätigkeiten stehen, die jeden Tag erledigt werden müssen. In den Tagesablauf habe ich Ruhezeiten integriert sowie regelmäßige Mahlzeiten fest eingeplant. Für die tägliche Bewegung an der frischen Luft ist ein 30-minütiger Spaziergang durch einen nahegelegenen Park eingeplant, und das bei jedem Wetter. 😊

Es ist möglich, Testaktivitäten ins Homeoffice auszulagern, wenn diese keine manuellen Tätigkeiten an Systemen oder Geräten benötigen, die nicht mit ins Homeoffice genommen werden können. So sind etwa viele Tests an Geldautomaten nur vor Ort möglich.

Die Pandemie hat als Brandbeschleuniger gedient und uns gezeigt, dass wir vieles neu denken müssen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten ist es vielen Firmen und Institutionen gelungen, Arbeit neu zu denken und in vielen Bereichen das Undenkbare möglich zu machen. Die Lucke EDV und ihre Kunden haben sich sehr flexibel auf diese neue Arbeitswelt eingelassen und erfolgreich Homeoffice, virtuelle Teams, Coaching, Führung, Videokonferenzen und Digitalisierung umgesetzt.

Nicht nur im Testen, sondern auch in anderen IT-Bereichen, wie der Qualitätssicherung, der Softwareentwicklung, dem Projektmanagement oder dem Recruiting, geht die Lucke EDV neue Wege. Dies ermöglicht ein standortunabhängiges Arbeiten, bei dessen Umsetzung wir Mitarbeiter jederzeit unterstützt werden.


Ihr Ansprechpartner:
Frederick Enders – Business Analyst – frederick.enders@lucke-edv.de

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